Wednesday, September 21, 2011

Filmabend Istanbul
Urbane Transformation und Widerstand 

Montag, den 19.09.2011 um 19h
Multilayerladen, Adalbertstr.4 
(Eintritt frei)

Movie Screening Istanbul: 
Urban Transformation and Resistance 
Monday, 19th of September at 7 pm
Multilayerladen, Adalbertstr. 4
(Free entry)

Siehe die Filme weiter unten! 
See movies further down!
 



Programm:
1.„no pass to demolition“ (Beksav)

2.nereden ciktci  bu kentsel dönüsüm?“ oder
   Wo hat diese Stadterneuerung begonnen? (Braxon Hood)

3.„Göc“ (Migration) (IMECE)

4.„Istanbul is naked“ (Zafer Bicen)

detailiertes Programm:

1.„no pass to demolition“ (Beksav)

2.nereden ciktci  bu kentsel dönüsüm?“ oder
   Wo hat diese Stadterneuerung begonnen? (Braxon Hood)

3.„Göc“ (Migration) (IMECE)
4.„Istanbul is naked“ (Zafer Bicen)

İstanbul Çıplak - Istanbul Is Naked from Kara Bayrak on Vimeo.

Hintergrund/Background:

Reportage in "der Spiegel":
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,787048,00.html


Stadtentwicklung in Istanbul
von Globalisierung und Segregation


Der Filmabend beschreibt die aktuelle Situation der Menschen in Istanbul, die von Abriss und Zwangsumsiedlungen aus Ihren angestammten Quartieren betroffen sind. Spätestens seit 2005 existiert in Istanbul eine neue Agenda der Stadtpolitik, die es den Bezirken und staatlichen Institutionen anhand neuer Gesetzgebungen erlaubt, ganze Viertel abzureißen und die angestammte Bevölkerung unter Androhung von Zwangsenteignung zu vertreiben. Vier Dokumentarfilme schildern exemplarisch die Realität der Betroffenen und Ihre Formen des Widerstandes. 


Als aufstrebende Global City ist Istanbul Schauplatz für Entwicklungen, die viele Großstädte rund um den Globus  kennzeichnen: Räumliche und soziale Segregation sind das Ergebnis neoliberaler Stadtentwicklung. Internationales Kapital verändert die Logik politischen Agenden und des Immobilienmarktes. Die Polarisierung zwischen Reich und Arm spitzt sich zu. 


Im Zeichen dieser rigorosen Stadterneuerung werden ganze Stadtviertel sowohl im Stadtzentrum wie auch an der Peripherie abgerissen und für eine entstehende Mittelschicht neugebaut. Hierbei haben die angestammten Bewohner das Nachsehen. Viele werden über Kilometer hinweg an der Stadtrand verdrängt, wo Ihnen Wohnung in Neubausiedlungen am Stadtrand zum Kauf angeboten werden. Diese sind auf lange Sicht allerdings nicht bezahlbar und zerstören die sozioökononimsche Grundlage der meist marginalisierten Bevölkerungsgruppen.  Nichts destotrotz sind die Projekte auch unter einem wachsendem Teil der Betroffenen populär, die Ihre neuen Wohnungen weiter verkaufen und sich einen schnellen Gewinn erhoffen. Viele leben aber langfristig gesehen in oftmals prekäreren Umständen als zuvor. 


Die von offizieller Seite angeführten Gründe für diese Tabula Rase Stadterneuerung sind vielgesichtig: Der angebliche Erhalt von Kulturerbe, die Ertüchtigung der Häuser im Angesicht eines drohenden Erdbebens, der Erhalt von Grünzonen oder der Flächenvorhalt für Infrastrukturprojekte.  Die staatliche Wohnungsbaubehörde - TOKI - wurde indes von der AKP mit einer nie da gewesenen Machtfülle ausgestattet. Mit immer gleichen Wohnblöcken prägt TOKI maßgeblich das Bild der Stadt und droht dieses und die Besonderheiten der Stadt zu zerstören.
Martin Schwegmann

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